Ein Herz für Mitarbeiter

Liebe und Zuneigung zu verkaufen, das ist die kulinarische Mission von Harald Leupold, Patron des Restaurants „Zum Leupold“ in der Schottengasse 7 im ersten Wiener Gemeindebezirk. Nur einen Steinwurf von der Alma Mater entfernt wird hier seit 1952 mit Leidenschaft Wiener Küche in klassischer Wirtshausatmosphäre kredenzt. Holzvertäfelte Wände, goldene Messinglaternen und ein Bild von der alten Schwechater Brauerei vermitteln bis heute ein Gefühl von klassischer Zeitlosigkeit.
Das Lokal wurde von Robert Leupold, Sohn des bekannten Gastronomen Willy Leupold (Tirolergarten und Konzerthaus) und seiner Gattin Ingeborg im ehemaligen Restaurant Mitzko gegründet. 1966 erfolgte die Erweiterung mit dem „Kupferdachl“, eines der ersten gehobenen Restaurants der Stadt, in dem unter anderem Franz Zodl kochte. 1990 übernahm Harald Leupold nach über 14 Wanderjahren, die ihn unter anderem in die Schweiz, nach Frankreich und Kanada führten, gemeinsam mit seiner Schwester Susanne Volpini de Maestri den elterlichen Betrieb. „Ich hab in meinem Leben nie etwas anderes gemacht“, erzählt der versierte Unternehmer.

Passion im Blut
Das Gastgeber-Gen hat der mittlerweile 69-jährige Gastronom in siebenter Generation von seinem Vater geerbt, ebenso ein gutes Händchen für erfolgreiches Wirtschaften und das Talent für die Pflege langjähriger Beziehungen. „Man muss grüßen können, man muss Menschen mögen und man muss das Gastgewerbe lieben“, erklärt der leidenschaftliche Wirt. „Wenn man das nicht tut, ist es eine Tortur für alle Beteiligten.“ Tradition und Beständigkeit sind hier, wo teils seit Jahrzehnten dieselben Kellner und Köche die Gäste verwöhnen, tragende Säulen auf kulinarischer und sozialer Ebene. „80 Prozent meiner Mitarbeiter sind ehemalige Lehrlinge von mir“, sagt Harald Leupold stolz. Zu verdanken sind die langjährigen Arbeitsbeziehungen vor allem dem Führungsstil des Chefs. „Ich würde immer wieder im Leupold anfangen“, bestätigt auch Herr Karl, seit 28 Jahren Kellner in der Schottengasse 7.